Mein Name ist Vanja und ich wurde in den 90er Jahren in einem winzig kleinen Dorf in Kroatien geboren. Dort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, lebte ich die ersten acht Jahre meines Lebens mit meiner Schweizer Mutter und wir waren grösstenteils Selbstversorger. Die meiste Zeit des Tages verbrachte ich, wildes und lebhaftes Kind, an der freien Luft und bei den Tieren. Diese Zeit prägte mein Gefühl für Freiheit, Zeitlosigkeit und das Draussen-sein sehr. Als ich 8 Jahre alt wurde, zogen wir zurück in die Schweiz und ich kam in eine vollkommen andere Welt. Es war nicht zu vergleichen mit dem langsamen Tempo, das wir aus dem Dorfleben gewohnt waren. Lange machte mir das aber nichts aus. Ich genoss meine vielen Hobbys und meine unstillbare Neugier, denn in der Schweiz hatte ich auch viel mehr Möglichkeiten für all das. Kampfkunst und Musik waren meine beiden grossen Leidenschaften. Und seit meinem 14. Lebensjahr war ich als Bassistin auf vielen Bühnen Europas unterwegs, zehn Jahre davon dann auch hauptberuflich. Ich hatte Begegnungen mit hunderten von Menschen und fand die Zeit nicht nur musikalisch unendlich spannend. 

Schon als Kind hatte ich die Fähigkeit die Emotionen und Gefühlslagen der Menschen um mich herum ganz genau zu erspüren. Ich wusste intuitiv was ihnen widerfahren war, was in ihnen vorging und wonach sie sich sehnten. Ich spürte aber auch immer die Kraft und den Wesenskern dahinter. Und was mich unglaublich irritiere war, dass die Erwachsenen in ihren Worten immer etwas anderes sagten, als in ihrer Gestik, Mimik und dem, was ich in ihnen spürte. Als ich dann älter wurde, begriff ich, dass da etwas nicht stimmen konnte und dass viele Menschen ihr Innenleben und ihren Schmerz für sich behielten und um nichts in der Welt, mit anderen teilen wollten. Nach Aussen hin aber eine Maske oder eine Mauer erschaffen hatten. Diese Inkongruenz stellte mit dem erwachsen werden immer mehr und mehr eine Herausforderung für mich dar. Ich sehnte mich sehr nach wahrer Verbindung und tat damals alles dafür, mit Menschen verbunden zu sein - also man würde sagen, ich hatte einen Hang zum People-Pleasen. Dabei überging ich oft meine Bedürfnisse, meine Werte und meine eigenen Grenzen. Auch verheimlichte ich meine Hellsinne, denn ich wollte nicht als die Verrückte abgestempelt werden, die an etwas glaubt, was nicht in der materiellen Welt sichtbar und rational erklärbar war. Ein hoher Preis um verbunden zu sein. Beruflich war ich diszipliniert, kontrolliert und erlaubte mir keine Schwäche und keine Fehler (das heisst natürlich nicht, dass ich dann auch keine Fehler gemacht hab ;-))  Ich wurde hart und war so sehr darum bemüht, meine Maske vom perfekt sein, taffsein, erfolgreich sein und anerkannt sein zu wahren. Auch ich hatte also begonnen mein Innenleben und meinen Schmerz, aber somit aber auch meine wahre Grösse und meine Fähigkeiten für mich zu behalten.

2018 steckte ich dann mitten in einer Sinnkrise, denn ich hatte mir zwar eine Karriere und einen grossen Freundeskreis erarbeitet, aber gleichzeitig hatte ich mir auch unbemerkt einen Käfig gebaut, in dem ich sehr streng mit mir geworden war und in dem wahre Verbindung zu Menschen und zu mir selbst fehlte. Obwohl ich als freischaffende Künstlerin doch am Rande der Gesellschaft lebte und deswegen ja auch Künstlerin geworden war, hatte ich begonnen meine Farben auszusperren. Ich brannte aus. In dieser Zeit kam ein Geschenk des Himmels. In meinem Urlaub in Kroatien begegnete ich einer ausgehungerten, jungen Hündin. Ich verbrachte viel Zeit mit ihr und von da an, wich sie nicht mehr von meiner Seite. Ich nahm sie mit zurück in die Schweiz und sie zeigte mir den Weg zurück zu meinen Wurzeln, die ich tief in meinem Innern vergraben hatte. Ich zog in die Berge, verbrachte viel Zeit alleine in der Natur und konnte so, nach und nach, mein Nervensystem wieder regulieren. In der Zeit beschäftigte ich mich intensiv mit mir selbst. Mit meinen Wunden, meiner Kindheit, mit meinen Mustern, meinen Sehnsüchten, mit meiner Trauer, aber auch mit meiner Kraft und meiner Essenz. Ich schloss Schritt für Schritt Frieden mit meinen Hellsinnen und mit Hilfe von meinen wunderbaren Mentoren Franziska Huber, Bahar Yilmaz und Jeffrey Kastenmüller und ein paar einfühlsamen Herzensmenschen, lernte ich immer mehr Schichten meiner Selbst kennen und begann mit meinen Fähigkeiten und den Energien um mich herum zu arbeiten. Ich fand Wege, mitten durch meine Angst und meinen Schmerz hindurch zu gehen, ohne daran zu zerbrechen. Heilung ist kein linearer Weg und manchmal schmerzt die Heilung mehr, als die Wunde selbst. Ich wurde dadurch aber wieder verwundbar, weicher und lernte schwach zu sein. Denn darin liegt meiner Meinung nach die wahre Stärke. Und wie das Leben so schön zu schubsen weiss, schubste es mich 2019 in eine Richtung, die ich nie für möglich gehalten hätte. Nämlich zur Arbeit mit Menschen. Weil ich mich selbst immer verwundbarer zeigte, trauten sich nun auch Menschen, ihre eigene Verwundbarkeit zu offenbaren. Ich kann meine Fähigkeiten und meinen Wissens- und Gefühlsschatz, der sich über die Jahre angesammelt hat, nun endlich mit Menschen teilen und ihnen dabei helfen, ihre eigene Dunkelheit zu akzeptieren und mit ihr zu arbeiten. Endlich kann ich von meiner Fähigkeit des Spürens und Wissens Gebrauch machen, um damit jemanden einen Schritt weiter zu bringen. 2022 machte ich bei Bahar Yilmaz und Jeffrey Kastenmüller die Ausbildung zum Newspirit Energy Coach. Und mit jedem Menschen den ich unterstütze, kommt auch ein Stück von mir selbst zurück, denn ich lerne von jedem meiner Klienten auch etwas für und über mich.  Heute weiss ich, dass das was ich am meisten auf dieser Welt vermisse, mir nur zeigt, was meine Aufgabe in diesem Leben ist. Was ich zu geben habe und für was ich überhaupt hierher gekommen bin. Nämlich daran zu erinnern, was für eine Kraft eigentlich in uns steckt und dass wir noch so viel mehr sind als uns weiss gemacht wurde. Das da Draussen mehr existiert als nur die materielle, sichtbare Welt und dass das Universum alles daran setzt, uns bei unserem Prozess zu unterstützen - Wir müssen es nur wollen. Wir können das Paradigma Leiden hinter uns lassen und erfahren, dass wir in Wahrheit immer die Wahl haben und sie auch immer hatten. Das Grundrecht jedes Einzelnen ist, aufblühen und erfüllt sein zu dürfen.  Wir müssen uns nur wieder daran erinnern.

Heute lebe ich mit meinen drei Hunden in meinem Bus, bin die meiste Zeit auf Reisen und sehr oft in der Einsamkeit der Wildnis unterwegs. Die Natur und mein Rudel sind zur Zeit meine grössten Lehrer. 

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